bookmark_borderSicherheit auf Deutschlands Straßen

Gerade habe ich ein interessantes Dokument gefunden. Es trägt den Titel „In der Eisenbahn sind Reisende am sichersten unterwegs“. Das mag stimmen und darüber möchte ich auch gar nicht streiten.

Allerdings findet sich in dem Dokument auf der letzten Seite eine Statistik über getötete Reisende pro Mrd. Personenkilometer in Europa mit einem Vergleich zwischen dem Auto und der Bahn. Interessanterweise nach den Autototen sortiert, nicht nach den Bahntoten. Es zeigt allerdings auch, dass Deutschland mit die sichersten Straßen in Europa hat. Nur noch Schweden und die Niederlande liegen vor Deutschland. Vermutlich wäre auch die Schweiz noch vor Deutschland aber die ist in der Wertung nicht enthalten.

Mein Fazit: Trotz strenger genereller Tempolimits sind fast alle anderen Länder in dieser Statistik schlechter als Deutschland! Nur in Deutschland darf auf der Autobahn teilweise unendlich schnell gefahren werden.
Ich lerne: Das Argument für ein generelles Tempolimit, die Straßen würden dann ja sicherer, ist nicht wirklich eins.

Das Dokument finde ich auch deshalb sehr interessant, da die Allianz pro Schiene ja vermutlich auch kaum ein Interesse daran haben dürfte an dieser Stelle zu lügen oder Daten zu schönen.

bookmark_borderDie Mittelklasse, eine Momentaufnahme

Wer je ein neues Auto bestellt und konfiguriert hat weiß: es gibt eine Menge Optionen und Ausstattungsmerkmale welche man wählen kann. Mich hat interessiert welche Optionen wie häufig eingebaut werden. Leider gibt kaum ein Fahrzeughersteller umfassende Zahlen zur „Take-rate“ oder „Attach-rate“ von Sonderausstattung heraus. Der Gebrauchtwagenmarkt gibt jedoch interessante Anhaltspunkte.
Ich habe mir am 16.08.2013 auf mobile.de alle Fahrzeuge der Mittelklasse angesehen und davon die Modelle, welche mindestens 2000 mal inseriert waren. Angeschaut wurden nur Fahrzeuge mit Erstzulassung ab 2009 oder neuer. Insgesamt kamen so 88340 Angebote zusammen, von denen 81863 auf relevante Modelle entfielen.

Die am häufigsten gewählte Karosseriebauform ist der Kombi. Das dürfte eine Spezialität des deutschen Marktes sein. Als „Sonstige“ zählt z. B. der „Passat CC“ von Volkswagen welcher seid dem Facelift Ende 2011 nur noch „CC“ heißt aber auch Coupe- oder Cabrioversionen der Fahrzeuge.

Bauform

Hybrid-, Elektro- oder Gasantriebe spielen in dieser Klasse eine untergeordnete Rolle. Nur 70 von 81863 Fahrzeugen waren mit einem alternativen Antrieb ausgestattet, deshalb fallen sie hier aus der Wertung. Der Dieselmotor dominiert klar.

Antrieb

Die am häufigsten gewählte Farbe ist Schwarz, dicht gefolgt von Grau bzw. Silber. Immerhin 9 % der Fahrzeuge sind weiß und 7 % blau.

Farbe

Bei der Sonderausstattung ist es nicht einfach ein differenziertes Bild über ein Gebrauchtwagenportal zu bekommen. Zu unterschiedlich sind die Optionen und Varianten welche die Hersteller anbieten. Viele Merkmale sind gar nicht als Option in den Portalen aufgelistet welche allerdings durchaus interessant wären (z. B. Lordosenstütze, Adaptive Cruise Control, Lane Assist, USB-Anschlüsse, zusätzliche Airbags, Felgengröße oder Bereifung, Farben im Innenraum, Sportpakete, Soundsystem,…). Ob die Einparkhilfe in Form von Ultraschallsensoren (nur hinten oder auch vorne?) daher kommt, es sich um eine Rückfahrkamera handelt oder ob das Fahrzeug auch selber Parklücken finden und automatisch einparken kann ist nicht erfasst. Auch wäre interessant zu sehen, ob z. B. bei einem BMW eher das große „Professional“ Navigationssystem bestellt wird oder das kleinere „Business“. Eine grobe Übersicht gibt jedoch das folgende Diagramm:

(Das Schiebedach ist eigentlich das Dachfenster…)

Sonderausstattung

Immerhin: Tempomat, Sitzheizung und die Einparkhilfe, in welcher Form auch immer, sind inzwischen fast Standard in der Mittelklasse. Immerhin die Hälfte aller Fahrzeuge hat Xenonscheinwerfer. Beim Navigationssystem ist Vorsicht geboten: nicht zwingend handelt es sich um das vom Fahrzeughersteller ab Werk verbaute, teilweise werden Fahrzeuge auch mit nachgerüsteten Systemen angeboten. So dürfte der Wert von Fahrzeugen mit Navigationssystem ab Werk niedriger als 70 % sein.

Schaut man sich an wie Karosseriebauform, Antrieb, Farbe und Sonderausstattung Modellabhängig verteilt sind findet man viele Gemeinsamkeiten zwischen den Modellen, allerdings auch einige auffällige Unterschiede.
So wird der Audi A4, der Ford Mondeo, der Mazda 6, der Opel Insignia, der Skoda Superb, der Toyota Avensis und der VW Passat in mehr als 2/3 der Fälle als Kombi gekauft. Der 3er BMW und die Mercedes C-Klasse haben dagegen ein recht ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kombi und Limousine. Der CC bzw. Passat CC zählt weder als Kombi noch als Limousine.

Bauform, Modellabhängig

BMW und Mercedes bieten den 3er und die C-Klasse je als Coupe an. Daher dürfte der hohe Anteil an „Sonstigen“ Bauformen kommen.

Beim Antrieb dominiert der Dieselmotor. Nur beim Mazda 6, der Mercedes C-Klasse und dem Toyota Avensis ist das Verhältnis zwischen Diesel- und Benzinmotor einigermaßen ausgeglichen.

Antrieb, Modellabhängig

Der Toyota Avensis wird besonders oft in Silber/Grau bestellt. Sonst gibt es keine besonderen Auffälligkeiten bei der Farbwahl.

Farbe, Modellabhängig

Sich die Sonderausstattung in Abhängigkeit vom Fahrzeugmodell anzusehen ist besonders interessant. Eine kleine Zusammenfassung in Prosa:
– Allradantrieb: Der Audi A4 kommt am häufigsten mit Allradantrieb, immerhin 16 % sind damit ausgestattet. Das dürfte auch am geschickten Marketing von Audi liegen und dem Platzieren der Marke „quattro“. Es folgen der Opel Insignia mit 14 % und der Skoda Superb mit 11 %.
– Schiebedach (das ist eigentlich das Dachfenster): Besonders interessant ist, dass der 3er BMW, die Mercedes C-Klasse, der Volvo 60 und der VW Passat in über 20 % der Fälle ein Schiebedach haben. Das könnte daran liegen, dass etwa beim 3er BMW oder bei der C-Klasse es nicht nur eine Luke über den Vordersitzen ist sondern ein Panoramadach von dem auch die Passagiere hinten etwas haben.
– Xenonlicht: Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Modellen. Audi A4 und BMW 3er werden in mindestens 70 % der Fälle mit Xenonlicht bestellt. Die beiden Hersteller verkaufen das markante LED Tagfahrlicht welches Designbestandteil des Fahrzeugs ist nur in Verbindung mit Xenonscheinwerfern. Möglicherweise ist das ein Grund warum gerade bei diesen Modellen Xenonlicht so beliebt ist. Andere Hersteller wie etwa Mercedes integrieren statt dessen Leuchtstreifen in ihre Stoßfänger welche jedoch kaum anders aussehen als ein Tagfahrlicht Nachrüstsatz aus dem Baumarkt.

Sonderausstattung, Modellabhängig

Noch einige Hinweise: es handelt sich um Daten welche nur begrenzte statistische Aussagekraft haben. Hier wurden nur Daten aus einem bestimmten Gebrauchtwagenportal genutzt. Auch sind mit Sicherheit einige Blindgänger dabei. Es wurde z. B. ein Toyota Avensis mit Allradantrieb angeboten. Dieses Modell wurde von Toyota nie mit Allradantrieb angeboten. Bei vielen Ausstattungsmerkmalen ist auch nicht sicher ob sie ab Werk oder nachträglich eingebaut wurden. Auch Dachfenster, Xenonlichter und Einparkhilfen können nachgerüstet werden. Die Nachrüstsätze haben erheblich unterschiedliche Qualität.
Die Daten können also ein grober Richtwert sein. Wissenschaftliche Präzision darf hier nicht unterstellt werden. Auf Nachfrage stelle ich gerne die Rohdaten zur Verfügung.
Und: Entschuldigung für die schlechte Qualität der Diagramme, leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden das besser hinzubekommen.

bookmark_borderGebrauchtwägen überprüfen…

Es kommt immer wieder vor dass Händler oder private Verkäufer Vorschäden an Gebrauchtwägen verschweigen oder der Kilometerstand gefälscht ist.
Neben einem Check durch einen Sachverständigen der bei einem Fahrzeugkauf immer dazu gehören sollte gibt es noch ein weiteres Werkzeug um Schummeleien zu entdecken: HIS.

„Das Hinweis- und Informationssystem (HIS) der deutschen Versicherungswirtschaft dient im Interesse der Versicherungskunden der Aufdeckung und Prävention von Versicherungsbetrug und -missbrauch.“

Übersetzt: Die Versicherungen scheinen darin Daten über alles zu sammeln was sie versichern, also auch zu Fahrzeugen. Darin stehen auch Vorschäden und laut einem Frontal21 Beitrag (Video) auch Kilometerstände von TÜV Untersuchungen. Leider erfährt man erst nach dem Kauf das etwas nicht stimmt, eine Auskunft bekommt nur der Halter des Fahrzeugs. Damit kann man aber seinem Verkäufer immer noch auf die Füße treten. Den Ärger hat man trotzdem.

bookmark_borderGeschwindigkeitsangaben auf Reifen

Buchstabencodes für max. Geschwindigkeiten von Autoreifen:

G = bis 90 km/h
J = bis 100 km/h
L = bis 120 km/h
M = bis 130 km/h
N = bis 140 km/h
P = bis 150 km/h
Q = bis 160 km/h
R = bis 170 km/h
S = bis 180 km/h
T = bis 190 km/h
H = bis 210 km/h
V = bis 240 km/h
VR = über 210 km/h
W = bis 270 km/h
ZR = über 240 km/h
ZR mit Zusatzbuchstabe Y = bis 300 km/h

Hier gibts die ganze Tabelle.